Was hatten die Fans des FC Schalke 04 wochen-, fast schon monatelang Angst vor diesem letzten Saison-Heimspiel gegen Hansa Rostock: Ein Endspiel im Abstiegskampf, ja ein Finale um die Existenz hatten sie befürchtet - durch den 4:0-Erfolg im Nachholspiel in Hamburg gegen Osnabrück am Dienstag sind die Königsblauen aber gerettet.
Und das Heimspiel steht im Zeichen der Wehmut und Fußball-Romantik. Denn wie vor so vielen letzten Heimspielen von der Bundes- bis zur Kreisliga werden Spieler und Verantwortliche verabschiedet, die den jeweiligen Heimklub verlassen.
In diesem Fall sind es bei den Schalkern aber drei ganz besondere Abschiede, Tränen der Rührung garantiert: Klub-Idol Gerald Asamoah, bisher Leiter der Lizenzspieler-Abteilung, verlässt Schalke - allein das klingt unvorstellbar, kaum jemand steht so sehr für Königsblau wie „Asa“. Kapitän Simon Terodde verabschiedet sich nach drei emotionalen Jahren mit vielen Toren, sein Karriereende hatte er erst am Donnerstag verkündet. Und auch Danny Latza geht - der Aufstiegskapitän 2022 und gebürtige Gelsenkirchener. „Einmal Schalker, immer Schalke“, schrieb Latza bei Instagram.
Ein La-Paloma-Spiel will Trainer Karel Geraerts aber nicht sehen. „Das Team war zuletzt in einem guten Flow“, sagte er. Die Schalker wollen ihre gute Serie (sechs ungeschlagene Spiele in Folge) fortsetzen - und auch im Sinne des Wettbewerbs souverän auftreten. Denn für die Rostock, aktuell Vorletzter, geht es noch um jeden Punkt im Kampf um den Klassenerhalt. „Urlaub gibt es erst in zehn Tagen“, sagte Geraerts am Donnerstag während einer öffentlichen Trainingseinheit.
Schalke: Müller - van der Sloot, Cissé, Kaminski, Ouwejan - Schallenberg - Seguin, Ouédraogo - Karaman - Topp, Terodde Rostock: Kolke - David, Roßbach, Rossipal - Neidhart, Dressel, Vasiliadis, Singh - Ingelsson - Pröger, Bachmann
Schiedsrichter: Tobias Reichel (Sindelfingen)
Was Rostocks Trainer Mersad Selimbegovic vor dem schwierigen Spiel in der ausverkauften Arena bei den heimstarken Schalker sagte, klang nicht ganz so optimistisch wie das, was Geraerts erklärte. „Es ist nicht einfach, aber die Lage ist so wie sie ist und das muss man annehmen. Die Chance ist noch da. Man darf nicht denken. Wenn man sich auf dem Platz zu viele Gedanken macht, läuft es nicht so, wie man will“, sagte Selimbegovic.